Dr. Norbert Aust

Dr.-Ing. Norbert Aust studierte Allgemeinen Maschinenbau an der TU Darmstadt und promovierte über ein Thema aus dem Bereich Thermischer Turbomaschinen. Beruflich tätig war er in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Qualitätsmanagement bei führenden Herstellern von Vakuumpumpen und Kompressoren. Seit Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben beschäftigt er sich intensiv mit den Grundlagen der Homöopathie und den Nachweisen zur Wirksamkeit.
Mögliche Rolle der Kernenergie in der deutschen Energiewende (2025)
Die Kernenergie sei viel zu teuer und käme ohnehin zu spät, um für die deutsche Energiewende einen wirksamen Beitrag zu leisten, wonach bis 2045 in Deutschland eine klimaneutrale Energieversorgung aufgebaut werden soll. Unter dieser Voraussetzung ist es natürlich wenig sinnvoll, sich mit den ohne Zweifel bestehenden Problemen bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle oder auch mit einem wahrgenommenen erhöhten Risiko eines katastrophalen Störfalles auseinanderzusetzen: Wenn kein Nutzen erkennbar ist, dann wäre es natürlich unverantwortlich, selbst das kleinste Risiko einzugehen oder auch ein Entsorgungsproblem zu generieren.
Aber stimmt die Voraussetzung? Ist die Kernkraft wirklich zu teuer und kann sie wirklich aus Zeitgründen keinen Beitrag liefern?
Es gibt eine ganze Reihe von Studien, in denen Szenarien für eine klimaneutrale Energieversorgung entwickelt und optimiert werden, um die Möglichkeiten einer rein auf erneuerbaren Energiequellen aufgebauten Energieversorgung zu untersuchen. Sie alle kommen zu dem Schluss, dass dies möglich sei. Allerdings gelingt dies nur, indem wesentliche Probleme ausgeklammert werden, etwa die Finanzierung des gigantischen Aufwandes für die Infrastruktur oder der Zeitbedarf, diese Anlagen zu errichten. Es muss daher bezweifelt werden, dass die Energiewende in der bisher vorgesehenen Konzeption bis 2045 – oder innerhalb nur weniger Jahren danach – erreicht werden kann. Da in keiner dieser Studien die Kernenergie in die Betrachtungen einbezogen wird – der Atomausstieg ist schließlich eine gesetzliche Vorgabe – ist weder deren Kostennachteil belegt noch der zu große Umsetzungszeitraum.
Dies war Anlass, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben, in der erstmals das Szenario einer allein auf regenerativen Energiequellen beruhenden Energieversorgung einem Vergleich zu einem unter Anwendung der Kernenergie optimierten System unterzogen wird. Die Ergebnisse werden spätestens im Januar 2025 veröffentlicht werden. In diesem Vortrag sollen die Ansätze, die Methodik und die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt werden.
Soweit erste Ergebnisse bereits vorliegen, ist erkennbar, dass mit dem Einsatz der Kernenergie ganz erhebliche Kostenvorteile verbunden wären. Terminlich zeichnet sich ab, dass zwar das Zeil der Treibhausgasneutralität auch mit der Kernenergie nicht erreichbar sein dürfte, sie aber eine erhebliche Abkürzung auf dem Weg dahin ermöglichen könnte.
Betrachtungen zu einem systematischen Review aus dem Bereich „Fat Studies“ (2024)
In unserer Gesellschaft haben übergewichtige Menschen ein Problem: „Sie werden diffamiert und erhalten eine schlechtere medizinische Versorgung.“ Diese Aussage eines Skeptikerkollegen fand ich erstaunlich: Ich zähle mich durchaus zu den Betroffenen, habe aber in dieser Richtung keine nennenswerten Erfahrungen gemacht.
Als Beleg für die Aussage wurde ein systematisches Review genannt, in dem 21 Einzelstudien aus dem Bereich der „Fat Studies“ zusammenfassend ausgewertet wurden. Anhand dieses Reviews und der eingeflossenen Einzelstudien soll exemplarisch der Unterschied zu Arbeiten aus der Versorgungsforschung aufgezeigt werden, die den gleichen Problemkreis untersuchen. Aus den unterschiedlichen methodischen Ansätzen ergeben sich wesentliche Unterschiede in der Aussagekraft, wenn anhand der Ergebnisse über gesellschaftlich relevante Probleme diskutiert wird und über eventuell notwendig erscheinende Verbesserungsmaßnahmen entschieden werden soll.
Für Skeptiker ist es selbstverständlich, Aussagen auch belegen zu können, am besten natürlich mit Ergebnissen wissenschaftlicher Studien. Dabei ist es wichtig, zu bewerten, wie die Studienergebnisse zustande gekommen sind, um die Aussagekraft der Ergebnisse abzuschätzen. Die Auswahl der Probanden, die Kontrolle von Störgrößen oder auch die Auswertung der erhobenen Daten haben einen sehr großen Einfluss darauf, welche Aussage die Studie belegen kann. Dabei soll nichts dazu ausgesagt werden, ob der Befund für die untersuchte Arbeit auf andere Studien aus dem Bereich Critical Studies übertragbar ist. Vielmehr soll die Vorgehensweise beispielhaft aufgezeigt und darauf hingewiesen werden, dass das kritische Denken auch dann sinnvoll ist, wenn Studienergebnisse die eigene Sichtweise stützen.
Weil es nicht so ist, wie es nicht sein kann: Manipulation in der Homöopathieforschung? (2020)
Im Oktober 2020 wurde in einem angesehenen Journal eine Studie zur Homöopathie veröffentlicht, die den Standpunkt der Skeptiker zu widerlegen scheint: Bei qualitativ hochwertiger Methodik wurden hervorragende Ergebnisse erzielt, die auf eine weit über Placebo hinausgehende Wirksamkeit der verabreichten Mittel hindeuten. In einer vierköpfigen Arbeitsgruppe haben wir diese Arbeit gründlich unter die Lupe genommen. Dabei fanden wir starke Indizien dafür, dass diese Ergebnisse nicht das Resultat einer wissenschaftlich soliden Forschungsarbeit sind.
Die Energiewende – ein Thema auch für Skeptiker (2019)
Der Schutz unseres Klimas durch Reduzierung oder gar Vermeidung von CO2-Emissionen ist ein Thema, bei dem auch die Skeptiker aktiv werden können. Die Weichenstellungen werden auf jeden Fall in der näheren und weiteren Zukunft auf ökologischem wie ökonomischem Gebiet weitreichende Folgen haben. Die Diskussion darüber ist aber von hoher Irrationalität und mangelndem Faktenwissen geprägt. Auf jeden Fall werden sich unsere Einstellungen, vielleicht auch unsere Lebensgewohnheiten, entschieden ändern müssen – wir haben lediglich die Wahl, uns für die am wenigsten unangenehme Option zu entscheiden. Umso wichtiger ist es, die Handlungsalternativen unvoreingenommen und rational zu betrachten und zu bewerten. Dies ist in der gegenwärtigen Diskussion allerdings nicht erkennbar.
In diesem Vortrag soll aufgezeigt werden, warum wir alleine mit erneuerbaren Energien keine sichere Stromversorgung erreichen können (Beispiel: mangelnde Produktion aus Windanlagen und Photovoltaik in einem Zeitraum von vier aufeinander folgenden Tagen im November und Dezember 2017), und dass dieses Wissen in der Bevölkerung und anscheinend auch bei dem einen oder anderen Entscheidungsträger nicht vorhanden zu sein scheint. Die zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten werden dargestellt und deren Vor- und Nachteile grob skizziert. Der Schwerpunkt liegt auf der großtechnischen Realisierbarkeit, insbesondere den Möglichkeiten der Speicherung und der Beseitigung von CO2. In diesem Kontext erscheint es wenig zweckmäßig, auf die derzeit einzige großtechnisch verfügbare CO2-freie Technologie der Stromerzeugung zu verzichten, deren Leistung wir weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen dem Bedarf anpassen können.
An einem konkreten Beispiel (Ausfall des KKW Krümmel im Jahr 2009, Tschernobyl) soll zum Schluss verdeutlicht werden, welche irrationalen Ängste und auch Fehlinterpretationen des Geschehens die Vorbehalte schüren.
Es geht mir nicht darum, für oder gegen eine Technologie Stellung zu nehmen. Dazu sind die Zusammenhänge viel zu komplex, um als Einzelner oder als kleine Gruppe den bestmöglichen Lösungsansatz zu finden, da hier technologische, ökologische und ökonomische Belange gegeneinander abzuwägen sind. Die Skeptiker könnten sich allerdings dafür einsetzen, dass dies aufgrund bekannter Fakten in der Öffentlichkeit rational diskutiert wird.
Begleitinformationen zum Vortrag von Norbert Aust Skepkon 2019
Freie Energie und Nullpunktsenergiemaschinen (2016)
Gibt es Energiequellen, die jedem quasi grenzenlos zur Verfügung stehen, praktisch nichts kosten und außerdem keinerlei Belastung für die Umwelt ergeben? Existieren Lösungen für eines der dringendsten Probleme der Welt, die aber von bestimmten Interessengruppen unterdrückt werden? Im Internet werden zahlreiche Maschinen und Apparate gezeigt, die angeblich mehr Energie abgeben, als sie aufnehmen. Es handelt sich aber dabei keineswegs um Perpetua Mobilia, denn schließlich zapfen sie in irgendeiner Form ein unendliches Energiefeld an – sagen zumindest die Erfinder. In diesem Vortrag werden einige solcher Konzepte näher beleuchtet.
